
Am zweiten Tag meines Aufenthalts in Magdeburg fuhr ich mit dem Fahrrad statt mit der sehr praktischen Straßenbahn, wofür ich aber für jede Fahrt in die Stadt 5,80 Euro blechen musste. Fahrrad fahren ist sowieso die gesündere Alternative und ich muss kein schlechtes Gewissen haben, weil ich zu faul zum Joggen bin.
Google Maps führte mich zuerst durch Parks und ich war bereits begeistert, wie schön man hier in die Stadt fahren kann, als ich auf grobes Kopfsteinpflaster geriet. Google suchte auch hier Nebenwege aus, aber Google hat sie bestimmt nicht ausprobiert. Als mein Körper genug durchgerappelt war und nebenbei an meinem Fahrrad ein nicht näher zu entdeckendes Blech ständig schepperte, befand ich mich endlich am Alten Markt, im Stadtzentrum.
Für heute hatte ich mir das stadtgeschichtliche Museum vorgenommen. Geschichte der Stadt Magdeburg. Gut, davon werde ich mir hoffentlich einiges merken, es war die Ergänzung zum gestrigen Stadtrundgang. Danach fuhr ich an der Elbe entlang, weil mich die Stahlkonstruktion der Brücke hinter dem Dom interessierte. Mit dem Fahrrad kam ich aber nicht darüber, nur zu Fuß, da einige Stufen zu überwinden waren. Also sparte ich mir das, sah aber von oben ein Schiff an einem Anleger. Dorthin fuhr ich und erfuhr, dass die Schiffe für Touristen 2 km weiter weg, wieder an der Stadt vorbei, abfahren. Also fuhr ich mit dem Fahrrad dorthin und erwischte gerade noch ein Schiffchen, nachdem ich in aller Eile mein Fahrrad abgeschlossen abgestellt hatte. Das Schiff fuhr aber nur die halbe Runde, was einer Stunde entsprach, weil nicht genug Leute an Bord gekommen waren. Und das bei angenehmen Temperaturen von knapp über 20 Grad und schönstem Sonnenschein.
Während der Fahrt erfuhr ich von der Stimme vom Band, dass die Stahlkonstruktionsbrücke eine historische Brücke ist, die man tatsächlich nur noch zu Fuß überqueren kann. Sie war ursprünglich höhenverstellbar, das mobile Mittelstück wurde jedoch an der obersten Stellung befestigt, daher die Stufen.
Für die eine Stunde ließ ich meinen Blick über die ruhige Niedrigwasser-Elbe gleiten, eine idyllische Auenlandschaft ohne große Aufregung für die Augen, nur flache Weite mit Grün an beiden Seiten.
Die Elbe, die durch Magdeburg fließt, teilt sich hier übrigens und dadurch gibt es in der Mitte eine Insel. Am nächsten Tag schaute ich mir das genauer an. Aus Faulheit fuhr ich übrigens wieder mit der Straßenbahn, ging über die Brücke, die direkt hinter der Lutherkirche beginnt. Diese führt über die schiffbare Elbe, dann die Insel mit dem Jagdhafen dahinter, und dann über ein Wasser, das mehr oder weniger aus Pfützen bestand. Das nennen sie "Zollelbe" oder "Alte Elbe".
Auf der anderen Seite gab es allerdings nichts Besonderes zu sehen, also latschte ich zurück, latschte weiter durch die Stadt, kaufte noch ein Buch und sonst nichts. Ich ging die Hauptachse der Stadt am Dom vorbei noch weiter und weiter, und dann kam ich an den Döner- und sonstige Fressbudenrand und ging zurück.
Und dann fuhr ich zurück zum Neustädter See, wo mein Wohnmobil stand, und genoss noch ein bisschen das Quaken der Frösche und das Rufen des Kuckucks. Tschüs Magdeburg.
Hier die Brücken:
